Seitenlogo
eb

Möglichkeit der Moore

Im Landkreis Osterholz wurde ein neues Projekt zur Wiedervernässung der Moore gestartet.

 

Im Landkreis Osterholz gibt es viele Moorflächen.

Im Landkreis Osterholz gibt es viele Moorflächen.

Bild: Eb

Landkreis Osterholz. Über sieben Prozent der deutschen Treibhausgasemissionen stammen aus der Zersetzung der Moorböden infolge von Entwässerungsmaßnahmen und Torfnutzung. Der Landkreis Osterholz hat einen hohen Anteil an Moorflächen und ist der niedersächsische Landkreis mit dem höchsten Anteil landwirtschaftlich genutzter Flächen auf Moorböden.

Um die Emissionen zu reduzieren und den Landwirten eine wirtschaftliche Perspektive zu bieten, fördert das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) mit 10,7 Millionen Euro Modell- und Demonstrationsvorhaben zur Wiedervernässung der Moore. Zudem wird auch die Nutzung von Paludikulturen gefördert. Pflanzenarten, die auf sehr nassen Mooren produziert werden, werden als Paludikultur bezeichnet und können zu einer Vielzahl an Produkten verarbeitet werden.

Die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe ist Projektträger. Unter den sechs Projektpartnern sind auch die Landwirtschaftskammer Niedersachsen, das Niedersächsische Landvolk Kreisverband Osterholz e. V. und der Landkreis Osterholz vertreten. Sie begleiten das Vorhaben durch agrarökonomische, naturschutzfachliche und sozioökonomische Messungen und Untersuchungen der Wasserqualität. Emissionen und Faserqualität.

 

Das Projekt

 

Das Projekt „Klima- und naturschutzorientierte Nassbewirtschaftung von Moorböden mit innovativer Aufwuchsverwertung im Landkreis Osterholz“ untersucht, welche Möglichkeiten Betriebe bei der Flächennutzung unter künftigen Bedingungen haben und welche Wertschöpfungsketten sich bilden könnten.

In einem 100 Hektar großen Bereich des Naturschutzgebiets Hammeniederung startet das Projekt. Dort wird seit mehreren Jahren für den Naturschutz wasser zurückgehalten und damit der Wasserstand erhöht. Einerseits ist dies gut für den Klimaschutz, andererseits ist die Grasernte dadurch kaum noch für die Fütterung von Tieren geeignet. Doch es gibt eine andere Verwertung. Aus dem Heu von Nasswiesen können beispielsweise Papier, Bauplatten oder Faserformteile hergestellt werden. Zwar fehlten in der Vergangenheit verlässliche Abnehmer:innen für die Paludikulturen. Der Industrie stand wiederum nicht genügend Material zur Verfügung. Die bereits vernässten Flächen im Landkreis Osterholz bieten nun die Gelegenheit, dies Lücke in der Produktionskette zu schließen.

 

Plan für die Zukunft

 

In den kommenden Jahren soll der Anbau von Paludikulturen auf 200 Hektar ausgedehnt werden.

Noch in diesem Jahr soll das „Living Lab“ als Austauschplattform gegründet werden. Vorgesehen sind Treffen von Vertretern aus Wissenschaft, Landwirtschaft und weiteren gesellschaftlichen Gruppen, um Flächen zu finden, die sich für den Anbau der Paludikulturen eignen. Auf diese Weise sollen alle Beteiligten in einem Prozess gegenseitigen lernens für ihre Region ein Konzept zur nassen Moornutzung erarbeiten.


UNTERNEHMEN DER REGION