Neue Ideen und alte Herzensprojekte
Osterholz-Scharmbeck. 1992 gekauft, ist das Jugendhaus Pumpelberg nicht nur fest etablierter Treffpunkt für zahlreiche Heranwachsende, sondern vor allem ein Ort des Austausches, der Vielfalt und Kreativität. Im Mai 2023 übernimmt Bremerin Carolin Ziese die Leitung der Einrichtung und bringt dafür zahlreiche fachliche Kompetenzen, aber auch viele innovative Ideen mit, die künftig umgesetzt werden sollen.
„Neben der Leitung des Hauses, fällt auch die allgemeine städtische Jugendarbeit in den Tätigkeitsbereich von Frau Ziese“, erläutert Susanne Fedderwitz, Leiterin des Fachgebiets Bildung und Erziehung der Stadt Osterholz-Scharmbeck.
Bei einem ersten Vorstellungsgespräch habe man direkt gemerkt, dass vor allem die sozial-wissenschaftlichen Ansätze der studierten Pädagogin ausgesprochen gewinnbringend für die gemeinsame Arbeit mit den Jüngeren sein können. Ziese bringt - neben einigen Jahren in der Bildungsforschung - viele Erfahrungen aus ihrer Arbeit als Bildungsreferentin für internationale Jugendbegegnungen mit. Hierbei habe sie auch die Bildungsstätte in Bredbeck kennengelernt, erzählt die zertifizierte Waldpädagogin.
Hilfe zur Selbsthilfe
Ihr Wirken als Trauerbegleiterin bringt Carolin Ziese vor zwei Jahren nach Bremen. In Osterholz-Scharmbeck freut sie sich nun darauf, wieder schwerpunktmäßig mit Jugendlichen arbeiten zu dürfen. „Mein Hauptziel ist es, die Herzensprojekte der vergangenen Jahre zu bewahren, aber ihnen künftig mehr Präsenz zu verschaffen“, sagt sie. Zurzeit arbeite man intensiv daran, einen Flyer für die Stadtteilberatung zu erstellen. Außerdem wolle sie selbst viel in den persönlichen Kontakt mit den Jugendlichen kommen - als Vermittlerin agieren und die Jüngeren selbst stärker einbinden und mitentscheiden lassen. „Dafür schauen wir immer wieder aufs Neue, wie sich die Bedürfnisse der Heranwachsenden verändern, besonders in Zeiten der steigenden digitalen Vernetzung“, ergänzt auch Fedderwitz. Durch gemeinsame Gespräche will man dann Hilfe zur Selbsthilfe bieten.
Beziehungsarbeit
Zu Zieses Aufgabenbereichen zählt einerseits die offene Arbeit im Haus am Pumpelberg - Unterstützung bei Vorstellungsgesprächen, Spiel und Bewegung vor Ort sowie das Ferienprogramm gehören dazu. „Auf der anderen Seite geht es viel um sozial-räumliche Netzwerkarbeit“, erklärt Susanne Fedderwitz. Die Zusammenarbeit mit lokalen Bildungseinrichtungen und der Polizei, die Stadtteilberatung sowie Quartiersforen, in denen BürgerInnen ihre individuellen Belange vorbringen können, stehen auf der Agenda. „Deshalb planen wir bereits jetzt ein nächstes Forum in der Drosselstraße für den kommenden Herbst“, bemerkt Carolin Ziese.
„Letztendlich lebt die Jugendarbeit vom Netzwerk“, findet auch Dr. Ulrike Baumheier, Leiterin des Sachgebiets Campus, Jugend und Senioren. Man sei stets darauf bedacht, die Fühler in die gesamte Stadt Osterholz auszustrecken und in erster Linie die Beziehungsarbeit zwischen Jugendlichen und den örtlichen Einrichtungen in den Vordergrund zu stellen. „Ein Alleinstellungsmerkmal ist, dass wir hier niemals das isolierte Kind, sondern die gesamte Familie vor Augen haben“, erklärt Baumheier, sodass häufig Kooperationen mit dem Haus der Kulturen entstehen.
Buntes Programm
Auch in diesem Jahr bietet man wieder ein buntes Programm. Ausflüge ins Klimahaus, zum Planetarium, dem Weserstadion oder in den Magic Park, werden durch zahlreiche Aktivitäten vor Ort ergänzt. Hier steht, neben einigen handwerklich-kreativen Projekten, vor allem viel Sportliches an - wie der in diesem Jahr eingeführte „Mädchensporttag“. „Wir wollen den Jugendlichen ein möglichst breites Spektrum bieten“, so Carolin Ziese abschließend. Bei einigen Projekten seien auch noch Plätze frei, sodass es sich immer lohne noch einmal nachzufragen oder vorbeizuschauen.