Alfons Volmer

Trotz Fragezeichen gute Prognose: Jahrensbilanzbericht der Volksbank fällt positiv aus

Bremervörde/Osterholz-Scharmbeck. Wie jedes Unternehmen hat auch die Volksbank Osterholz Bremervörde mit der Pandemie zu kämpfen. Dennoch konnte sie im letzten Jahr gute Zahlen erringen.
Über den Dächern Osterholz-Scharmbecks: Stefanie Kase, Jan Mackenberg, Michael Kersting und Björn Wahls.

Über den Dächern Osterholz-Scharmbecks: Stefanie Kase, Jan Mackenberg, Michael Kersting und Björn Wahls.

Über den Dächern der Kreisstadt präsentierten Vorstand Jan Mackenberg und Michael Kersting den Jahresbilanzbericht 2021 der Volksbank Osterholz Bremervörde, die aktuell in 21 Geschäftsstellen mit 262 Beschäftigten und 26 Auszubildenden 65.572 Kundinnen betreut. 29.042 davon sind Mitglieder der Genossenschaft.
Bevor es um Zahlen ging, stellten Mackenberg und Kersting Stefanie Kase, Leiterin Vorstandsstab, und Björn Wahls, seit 2022 Bereichsleiter Individualkundenbetreuung, vor.
Der Location entsprechend ging es dann hinsichtlich der Zahlen auch um eine durchaus positive Entwicklung - mit Tendenz nach oben. So konnte die Bilanzsumme um 6,9% gesteigert und zum Jahresende mit 1.635 Millionen Euro verbucht werden, das betreute Kundenwertvolumen erhöhte sich um 7,6% auf 3.494 Millionen Euro.
„Zwar war im Berichtsjahr ein leicht verhaltenes, vorsichtiges Konsumverhalten zu verzeichnen, gepaart mit Umsatzrückgängen speziell im Gastronomiegewerbe, aber“, so Mackenberg, „insgesamt sind die meisten Kunden relativ gut durch die Krise gekommen. Nicht zuletzt, weil sich so manche Unternehmen nahezu neu erfunden und gewagt haben, mit viel Flexibilität sowie Ideenreichtum alternative Wege zu beschreiten“ Die Stimmung in den Branchen Industrie, Großhandel und Baugewerbe sei recht gut, Spätfolgen seien aber nicht auszuschließen. „Insgesamt befinden wir uns in einer prosperierenden sowie attraktiven Region und mit einer Arbeitslosenquote von 2,9% liegt der Kreis Osterholz deutlich unter dem Landes- und Bundesdurchschnitt.“
 
Verändertes Verhalten der Kundschaft
 
Die Pandemie verändere auch das Verhalten der Kundschaft und werde wohl auch in Zukunft die Arbeits- und Geschäftswelt bestimmen, wobei sich die Volksbank als gut aufgestellt und anerkannt erwiesen habe: Sie habe den engen Kontakt zur Kundschaft aufrechterhalten und über das KundenDialog Center Vollersode bis zu 2400 Anrufe pro Woche abgewickelt. Online-Banking werde inzwischen von über 50% der Kundschaft praktiziert. Es gelte nun, so Mackenberg, eine zunehmende Digitalisierung, die wechselhaften Marktbedingungen und steigenden Anforderungen an einen modernen Arbeitgeber insgesamt als Prozess auszuwerten und die Ergebnisse zeitnah in Führung, Organisation und Kommunikation einfließen zu lassen.
 
Anspruch und Wirklichkeit der Volksbank-Idee
 
Dazu wurde eigens das Führungsteam+ aufgestellt, welches aus neun Bereichsleitern und dem Vorstand besteht. Kersting: „Bei einer der allgemeinen Situation geschuldeten, etwas zögerlichen wirtschaftlichen Erholung im Elbe-Weser-Raum dämpfen zwar eine sinkende Konsumneigung und Umsatzrückgänge die Stimmung, aber das Kundenwertvolumen ist weiter gewachsen, Wertpapieranlagen sind zunehmend gefragt und es geht darum, mit einer nachhaltigen Geldanlage einem inflationsbedingten Werteverzehr entgegenzuwirken“. Dieser Anspruch passe im Übrigen bestens zur ureigenen Idee und zum Konzept der Volksbank-Genossenschaften, deren Bestreben es sei, die Region zu stärken, wie u. a. durch die Ehrenamts-Förderung oder das Mitgliedermehrwertprogramm (Gutschein-Kalender für junge Kundinnen, Bonus-Heft für Mitglieder), wovon wiederum lokale Anbieter profitieren.
 
Gute Prognose mit Fragezeichen
 
Es folgten viele und in allen Geschäftsbereichen verbesserte Zahlen, exemplarisch seien daher nur die um 3,1% gestiegenen Kundenkredite in Höhe von 1.133 Millionen Euro und das mit 10,5% sogar zweistellig auf 142,8 Millionen Euro gesteigerte Firmen-Neukreditgeschäft inkl. Anschlussfinanzierung erwähnt. Der dauerhafte Niedrigzins befeuere weiterhin enorm das Kredit- aber auch Bauspargeschäft, in dem das Vertragsvolumen 59,9 Millionen Euro betrage.
Erfreuliche Zahlen verbuche man auch im Bereich Wohnungseigentum: „Mit der seit Dezember 2021 agierenden VBI (Volksbank Immobilien GmbH) konnte nun neben der Markteinschätzung und dem Verkauf von 82 Objekten auch die Verwaltung von 84 Wohneinheiten einbezogen werden, sodass alles ganzheitlich aus einer Hand ein Rundum-Sorglos-Paket darstellt“, wie Kase ausführt. Obwohl die Entwicklung insgesamt nicht ganz so dynamisch wie geplant verlaufen sei, könne Mackenberg eine gute Prognose abgeben - wenn auch wegen vieler unvorhersehbarer Einflüsse mit „Fragezeichen“. Bei nicht auszuschließenden Umstrukturierungen sei ein Personalabbau definitiv nicht vorgesehen, vorstellen könne man sich aber z. B. einen gemeinsamen Geldautomaten von Volksbank und Sparkasse. Auch künftig werde die VB als starke und zuverlässige Partnerin ihrem treuen, soliden Kundenstamm zur Seite stehen und die Region unterstützen, so konnten z. B. Spendengelder in Höhe von 150.000 Euro unter 130 regionalen Einrichtungen verteilt werden.


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