Ralf G. Poppe

CDU-Politiker:innen diskutierten in Bremervörde

Bremervörde. Unternehmer Friedrich Michaelis, Kreisvorsitzender der Mittelstands- und Wirtschaftsunion Rotenburg (MIT), begrüßte jüngst rund 60 Gäste hinter dem Haus am See.
Auf Einladung der Mittelstands- und Wirtschaftsunion Rotenburg kamen rund 60 Gäste zum Haus am See.

Auf Einladung der Mittelstands- und Wirtschaftsunion Rotenburg kamen rund 60 Gäste zum Haus am See.

Mit dabei waren unter anderem der ehemalige DFB-Präsident Reinhard Grindel sowie der Stader CDU-Bundestagsabgeordnete Oliver Grundmann. Zu den Vortragenden gehörten die Bundestagsabgeordnete Gitta Connemann und Wirtschaftsminister Bernd Althusmann. Die Niedersächsische Ministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Barbara Otte-Kinast, musste ihre Teilnahme kurzfristig absagen.
 
Auswirkungen des Ukraine-Krieges
 
Bernd Althusmann, Minister für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung sowie Landesvorsitzender der CDU in Niedersachsen, thematisierte in seiner Ansprache primär die Auswirkungen des Ukraine-Krieges. Die wirtschaftlichen Folgen seien nach dem Einmarsch der russischen Armee in den Mittelpunkt der Politik gerückt. Viele deutsche Betriebe stünden wegen steigender Energiepreise – 55% der Gaslieferungen kamen bisher aus Russland - bereits mit dem Rücken zur Wand.
Ebenso wichtig wie die Energiesicherheit sei für ihn auch die Ernährungssicherheit. Die stetig steigende Inflation bereitet dem CDU-Politiker zudem große Sorgen. Weitere Themen waren der Fachkräftemangel sowie die geplante BAB 20.
Gitta Connemann, seit 2002 Mitglied des Bundestages sowie ab Dezember 2021 Bundesvorsitzende der Mittelstands- und Wirtschaftsunion, forderte anschließend Steuerentlastungen für die Bürger:innen, und ärgerte sich über Bundeswirtschaftsminister Cem Özdemir, dem sie seine fachliche Kompetenz absprach. In der den Redebeiträgen folgenden Diskussion stand passenderweise dann vor allem das Thema Landwirtschaft im Vordergrund.
 
Persönlicher Eindruck vor der Landtagswahl
 
Da die Sichtweisen der Politiker:innen den Gästen Hilfestellungen für die bevorstehende Landtagswahl am 9. Oktober geben könnten, fragte der Anzeiger nach, was die Besucher:innen von dem Abend für sich mitnehmen können: „Ich finde es wichtig, sich einen persönlichen Eindruck von den Menschen zu verschaffen, die unser Bundesland regieren wollen“, so Hanjo Postels, Inhaber des Traditionsunternehmens Horstschäfer in Gnarrenburg. Er werde versuchen, auch die Spitzenkandidaten von SPD, Grünen und FDP live zu erleben. Bernd Althusmann habe er als sehr staatsmännisch empfunden. Sowohl er als auch Gitta Connemann hätten viele Dinge zum Besten gegeben, die bei den anwesenden Gästen auf breite Zustimmung trafen. Als erfrischend habe Postels die Selbstkritik bezüglich der verlorenen Bundestagswahl und die Differenzierung bei der Beurteilung von politischen Kontrahenten empfunden. So seien zum Beispiel Habeck und Baerbock gelobt, Mitglieder der gleichen Partei wie Cem Özdemir jedoch sachlich begründet kritisiert worden. „Das hatte Niveau“, so Postels.
Hans Rademaker, Sprecher der Lenkungsgruppe im NBgS (Niedersächsisches Bündnis gegen Straßenausbaubeiträge), war ungleich kritischer in seiner Bewertung: „Die Aussage, dass Herr Althusmann sich für die Abschaffung der Erhebung von Straßenausbaubeiträgen in der kommunalen Abgabenordnung ausspricht und die Kosten der Kommunen dafür über den Straßenausbau angemessen finanzieren will, stellt uns nicht zufrieden“, so der Bevener. Denn auch im Entwurf des Regierungsprogramms der CDU befinde sich keine Aussage zum zukünftigen Umgang mit dem Thema „Strabs“.


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