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Dreizehn Jahre Kampf

Die Anhänger der Bürgerinitiative sind gegen die geplante Deponie und informierten Bürger über das Vorhaben.

Die Zuhörer versammelten sich auf einem Gruppenfoto vor der Dielentür, um ihrer Ablehnung gegen die Deponie Nachdruck zu verleihen.

Die Zuhörer versammelten sich auf einem Gruppenfoto vor der Dielentür, um ihrer Ablehnung gegen die Deponie Nachdruck zu verleihen.

Bild: Rgp

Haaßel. Auf dem Hof von Meta Cordts trafen sich vor Kurzem die Anhänger der Bürgerinitiative (BI) gegen die geplante Deponie in Haaßel. Die jährliche Infoveranstaltung fand dieses Mal anstatt am Dorfmittelpunkt in einer Diele statt. Rund 60 Zuhörer, überwiegend aus Haaßel, Selsingen und Anderlingen, waren anwesend.

Unter den Zuhörern waren die Kreistagsabgeordneten Christian Winsemann (SPD), Bernd Petersen und Reinhard Lindenberg (beide WFB), sowie mehrere Gemeinde- und Samtgemeinderatsvertreter.

 

Naturschutzargumente

Walter Lemmermann, der Sprecher der BI, berichtete über den aktuellen Planungsstand. Es habe kürzlich zwei Gerichtsurteile gegeben, nach denen Beschränkungen in der Ausdehnung der Deponie und im Umfang der Stoffliste der zugelassenen Abfälle entfallen sind. Wichtig sei jedoch, dass das Naturschutzgebiet weiter bestehen bleibe. Das Gewerbeaufsichtsamt (GAA) wird seiner Meinung nach vermutlich einen Planfeststellungsbeschluss (PFB) oder einen Planergänzungsbeschluss (PEB) bekannt geben. Damit sei noch im Jahre 2024, spätestens aber 2025 zu rechnen. „Der letzte PFB ist von 2015 und der ist erfolgreich beklagt worden“, erinnerte Walter Lemmermann an Erfolge der BI aus den vergangenen Jahren. „Wenn ein neuer Beschluss kommt, dann werden wir abermals klagen!“ Die neue Klage werde dann vom NABU-Landesverband geführt werden, da die BI nicht klageberechtigt sei. Lemmermann sagte, er sehe gute Erfolgschancen für die Klage. Als Gründe nannte er die Menge der bisher vom Kreistag monierten Planungsfehler. Dazu käme, dass Naturschutzargumente einen zunehmenden Stellenwert bekämen.

 

Wie geht es weiter in Haaßel?

Die „Gegenseite“ habe allerdings mit der Kanzlei von Frau Prof. Dr. Versteyl eine sehr renommierte Kanzlei für die Durchsetzung ihrer Interessen beauftragt. Lemmermann: „Wir müssen uns auch erstklassig verteidigen. Das geht leider nicht ohne ausreichend Geld.“ Damit rief er zu Spenden auf. Die Bankverbindung sei auf der Internetseite deponie-haassel.de zu finden, wo es auch Hinweise zur steuerlichen Abzugsfähigkeit gebe. Mit den Worten „Unser Ziel ist der Erhalt unserer schützenswerten Natur für eure Kinder und Enkel. Was wir brauchen, sind Spenden und Euren Rückhalt“ schloss er seine Rede. Nach dem Vortrag erfolgte eine Fragerunde. Auf die Frage, wie Haaßel im Vergleich zu benachbarten geplanten Standorten zu sehen sei, erklärte der Sprecher der BI, dass Haaßel im Vergleich zu Langwedel (Landkreis Verden) und Driftsethe (Landkreis Cuxhaven) das kleinste Ablagerungsvolumen und die schlechteste Verkehrsanbindung habe.


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