Lena Stehr

„Mehr Raum für soziale Themen“

Was ist aus den vielen Plänen geworden, über die der Erste Stadtrat und der Bürgermeister im letzten Stadtmagazin gesprochen haben? Der Anzeiger hat nachgehakt.

Bürgermeister Michael Hannebacher hat zum 1. Januar 2024 den neuen Fachbereich „Soziales“ einrichten lassen.

Bürgermeister Michael Hannebacher hat zum 1. Januar 2024 den neuen Fachbereich „Soziales“ einrichten lassen.

Bremervörde. Was passiert mit dem „OS-Würfel“? war eine der wichtigsten Fragen, mit denen sich die Bremervörder Politik im vergangenen Jahr beschäftigt hat. 7,3 Millionen Euro waren dafür in den Haushalt eingestellt. Inzwischen steht fest, dass das Gebäude nicht abgerissen, sondern „vollumfänglich saniert“ wird. Ein Planer, der über ein EU-weites Ausschreibungsverfahren gefunden wurde, plane derzeit den ersten Vorentwurf, berichtet Bürgermeister Michael Hannebacher. Die Bauphase, die voraussichtlich im Februar/März mit ersten Rückbauarbeiten startet, soll von einer AG aus Politik und Verwaltung begleitet werden. Im „OS-Würfel“ entstehen neue Räumlichkeiten für die Grundschule Bremervörde, inklusive einer Mensa.

 

Ganztagsschulbetrieb

 

So würden dann auch Kapazitäten für den Ganztagsschulbetrieb geschaffen, sagt Hannebacher. Bei der Erarbeitung von entsprechenden Konzepten soll der zum 1. Januar 2024 neu geschaffene Fachbereich „Soziales“ die Schulen begleiten. Die Stadt habe bereits eine erste Bedarfsumfrage bei betroffenen Eltern durchgeführt, deren Ergebnisse in Kürze ausgewertet würden.

 

Skaterplatz

 

Der neue Fachbereich „Soziales“ mit Britta Behrmann als Leiterin werde auch das Projekt „Skaterplatz“ begleiten, über das nun schon seit mehreren Jahren gesprochen wird. Die Jugendlichen, die sich einst dafür stark gemacht hätten, seien inzwischen erwachsen, gibt Hannebacher zu. Doch dieses Jahr sollen nun unter Beteiligung von Jugendlichen endlich die Planungen für einen Skaterplatz im Sportplatzbereich des Schul-Campus‘ in Engeo starten. Im Haushalt stünden insgesamt 60.000 Euro dafür zur Verfügung. Wann der Platz fertig sein wird, lässt sich noch nicht sagen.

 

Wasserspielplatz

 

Fertig geworden ist im vergangenen Jahr allerdings - wie angekündigt - der sehnsüchtig erwartete neue Wasserspielplatz am Vörder See, der teilweise auch als „Freibadersatz“ genutzt wurde. Die Resonanz sei durchweg positiv, freut sich Hannebacher.

 

Vörder Feld

 

Stark ausgebremst wurde hingegen die Entwicklung des Neubaugebiets „Vörder Feld“. Man hatte gehofft, Anfang 2024 mit der Vermarktung von Grundstücken starten zu können, so der Bürgermeister. Vor dem Hintergrund der Energiekrise und des Stopps einiger Förderprogramme sei aber die Frage der Wärmeversorgung weiter offen. Die Stadt und der private Investor müssten auch für das Neubaugebiet im Bereich des Alten Kirchwegs nun eine Lösung finden. Hinter den Kulissen laufen Gespräche über einen dezentralen oder zentralen Netzausbau.

 

Kita-Neubau

 

Vorbereitet werde derzeit zudem die Ausschreibung für einen Kita-Neubau im Bereich des Markt- und Messegeländes. Ziel sei, unter politischer Beteiligung im ersten Quartal 2024 einen fertigen Gebäudeentwurf in die Ausschreibung zu geben, so Hannebacher. Die neue Kita soll Platz für zwei Krippen- und zwei Elementargruppen bieten. Nach wie vor gebe es zu wenig Betreuungsplätze, sagt Hannebacher. Eine Übergangskita sei deshalb in der alten Grundschule in Hesedorf geplant. Das Gebäude, das zwischenzeitlich von der Lebenshilfe genutzt wurde, stehe demnächst wieder zur Verfügung. Es müsse aber noch Personal für bis zu zwei Gruppen akquiriert werden.

 

Fokus auf soziale Themen

 

Personal sei überhaupt der Schlüssel zu allem, betont Hannebacher. Man könne sich noch so viele Projekte auf die Fahne schreiben - ohne die richtigen Fachkräfte könne man diese nicht verwirklichen. Und so setzt Hannebacher auch im Rathaus auf eine neue Verwaltungsstruktur mit neu zusammengelegten und neu geschaffenen Bereichen sowie mit neuem Personal, um für die Zukunft gut aufgestellt zu sein.

Vor allem soziale Themen sollen laut Hannebacher mehr Raum bekommen. In diesem Zusammenhang soll 2024 auch über einen möglichen Ausbau der Sozialarbeit nachgedacht werden. „Wir als Stadt sind dafür eigentlich nicht zuständig, sollten uns aber fragen, ob wir noch mehr beisteuern können, um im Rahmen von außerschulischer Sozialarbeit noch mehr für Kinder und Jugendliche tun zu können“, sagt Hannebacher.

 

Was sonst noch wichtig ist

 

- Marina Imbusch ist seit dem vergangenen Jahr für Öffentlichkeitsarbeit und Standortmarketing zuständig.

- Zur neuen Freibadsaison sollen die Außenanlagen hergerichtet sein, sodass im Sommer endlich wieder draußen geschwommen werden kann.

- Die Bauarbeiten zur Neugestaltung der Brunnenstraße sollen noch dieses Jahr starten, die Fertigstellung ist für 2025 anvisiert, im Frühjahr soll zudem eine AG eingesetzt werden, die sich mit der Gestaltung des Rathausmarktes befasst.

- Mitte Januar war Baustart für das neue Feuerwehrhaus in Ostendorf, für das neue FF-Haus in Niederochtenhausen soll in diesem Frühjahr ein Planer gefunden werden und für die Feuerwehr Elm soll geklärt werden, ob ein Aus- oder Neubau realisiert werden soll.

- Die Lage beim Thema Geflüchtete bleibt angespannt. Im November hatte die Stadt 125 Unterkünfte angemietet, alle sind besetzt. Die Nutzung öffentlicher Objekte solle weiterhin vermieden werden.


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