Ralf G. Poppe

Wie lange wird gebaut?

Bremervörde (rgp). Anlieger:innen der Garten-, Eschen-, Erlen- und Lindenstraße, in denen derzeit Baumaßnahmen durchgeführt werden, fühlen sich von der Stadt nicht ausreichend informiert. Der Anzeiger hakte nach.
So sieht es derzeit in der Eschenstraße aus.

So sieht es derzeit in der Eschenstraße aus.

„Vor Jahren“ hätten Anlieger:innen im Viertel am Vörder See ein Schreiben erhalten, in denen vorgesehenen Baumaßnahmen sowie die Reihenfolge der dadurch betroffenen Straßen aufgeführt worden wären, erinnern sich einige Bürger:innen. Weil seitdem keine Informationen mehr kamen, haben sich Betroffenen zusammengesetzt, um Fragen zu formulieren. Die Anwohner:innen wollen insbesondere ältere Bürger:innen - mit oder ohne Gehhilfen - informieren. Denn zum Teil seien auch Bürgersteige involviert, sodass manche Bauabschnitte lediglich mit Mühe gequert werden könnten.
Die Erste Stadträtin, Dr. Silke Fricke, übernahm auf Anfrage kurzfristig die Aufgabe, die ans Baudezernat gestellten Fragen zu beantworten.
 
Starke Verzögerungen
 
Seit 2019 erfolge von der Eschenstraße über die Gartenstraße, die Erlenstraße sowie den Rahlandsweg der unterirdische Rohrvortrieb, bei dem die Schmutzwasserkanalisation in Tiefen bis zu fünf Metern hergestellt wird, so Fricke. Zurzeit befinde sich die Baufirma mit ihren Arbeiten in der Gartenstraße auf Höhe des Marktplatzes und arbeite sich in Richtung Rahlandsweg vor. „Diese Arbeiten haben sich wegen sehr schwieriger Bodenverhältnisse, Materiallieferschwierigkeiten und Krankheitsfälle leider stark verzögert, sollen nun aber möglichst bis Anfang 2023 abgeschlossen sein“, hofft die Erste Stadträtin.
Im Nachgang erfolge abschnittsweise der Ausbau der Straßen inklusive Kanalbaus sowie Straßenbeleuchtung. Begonnen haben diese Arbeiten im Juli 2021 in der Eschenstraße. Dort sollen sie im Sommer 2022 fertiggestellt sein. Der nächste Bauabschnitt betrifft anschließend den östlichen Bereich der Gartenstraße sowie die Erlenstraße. „Hierzu erstellen wir zurzeit einen Zeitplan und weitergehende Informationen für die Anlieger“, verspricht Fricke. Die Planungen wurden im Sommer 2020 bereits im Internet veröffentlicht. Eine Anliegerversammlung wäre aufgrund von Corona jedoch nicht möglich gewesen. Die Stadt werde die weitergeführten Pläne in Kürze abermals im Internet einstellen. Nach Bauabschnitten getrennt werde ein Informationsschreiben an die Anlieger:innen verschickt.
 
Sperrungen möglich
 
Die Koordinierung der Zuwegung zu den Grundstücken erfolge durch die Baufirma vor Ort. Eine grobe Terminmitteilung erfolge circa zwei Monate vor Baubeginn. Genauere Informationen würden die Anlieger:innen ungefähr drei Wochen vor dem tatsächlichen Beginn erhalten. Dann erfolgten die Bauarbeiten auch in kleinen Teilabschnitten. Der weitere Infoaustausch erfolge vor Ort ebenfalls durch die Baufirma bzw. die örtliche Bauleitung. Soweit möglich, umsetzbar und soweit bekannt, solle natürlich auf ältere bzw. behinderte Menschen Rücksicht genommen werden. Wichtig seien hier entsprechende Hinweise durch die betroffenen Anlieger:innen an die Stadt oder die Firma vor Ort, die stets versuchen werde, sich den aufkommenden Problemen zu stellen. Einschränkungen wären jedoch leider unvermeidbar, so Fricke.
 
Anderes Ausbaukonzept
 
Die Frage, warum im Bereich Eschenstraße/Hafenstraße ein anderes Ausbaukonzept gewählt wurde als u.a. im Vörder Feld, Dänenviertel oder Finkenmoor, konnte die Stadträtin schnell beantworten. „Die hier betroffenen Straßen sind keine verkehrsberuhigten Zonen (Spielstraßen), sondern „nur“mit 30 km/h begrenzt“, sagt Dr. Fricke, um weiterhin auszuführen, dass es dadurch keine „Mischflächen“ wie in den o. a. Gebieten geben würde.
Separate Gehwege wären vorzusehen, wie von der Verkehrsbehörde festgelegt. Um die Geschwindigkeiten zu reduzieren, hätte man Elemente wie Fahrbahnverschwenkungen oder Aufpflasterungen in den Kreuzungen (wie z. B. Eschenstraße/Hafenstraße) gewählt. Durch die Aufpflasterungen in den Kreuzungen werde gleichzeitig eine barrierefreie Querungsmöglichkeit für Fußgänger:innen geschaffen.


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