Patrick Viol

Alkohol am Arbeitsplatz Bundesweite Aktionswoche weist auf Gefahren hin

Osterholz-Scharmbeck (pvio). Die Fachstelle für Sucht und Suchtprävenion lud zum Pressegespräch. Mario Böschen und Karl-Heinz Kabbeck von der FAUN Umwelttechnik GmbH waren anwesend und sprachen über ihren künftigen Umgang mit Alkoholkranken in ihrer Firma, den sie mit der Fachstelle erarbeiten wollen.
Nicht nur auf dem Bau, wie man vielleicht meinen möchte, ist Alkoholkonsum unter den Beschäftigten kein seltenes Phänomen. Angelika Meurer-Schaffenberg von der Fachstelle weist darauhin, dass Alkoholismus gerade auch auf Führungsebenen verschiedenster Arbeitsbereiche weitverbreitet sei.
Alkoholkonsum am Arbeitsplatz, aber auch Restalkohol vom Vorabend sind ein gesundheitliches Risiko, nicht nur für die Trinkenden. Wer unter Einfluss von Alkohol steht, gefährdet andere durch eine gesenkte Aufmerksamkeit, die Unfälle verusachen kann. Eine Alkoholerkrankung verursache aber auch finanzielle Schäden an Unternehmen. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit zunehmendem Alkoholkonsum fehlen bis zu 16 Mal häufiger am Arbeitsplatz und sind bis zu 2,5 Mal häufiger krank als der Durchschnitt. Das entspricht einem Verlust der Arbeitsleistung um 25%.
Betriebsratsvorsitzender Mario Böschen und Karl-Heinz Kabbeck, zuständig für die Arbeitssicherheit, wollen in ihrem Betrieb für das Thema sensibilisieren. Dazu haben sie sich hilfesuchend an die Fachstelle gewendet, mit der sie ein Konzept entwickeln möchten. Der künftige erste Schritt im Umgang mit auffälligen Mitarbeiter/innen wird sein, sie zur Suchtberatung zu schicken, wo in Gespächen zunächst festgestellt wird, ob der Betroffene selbst ein Problem sieht. Erst dann können weitere Schritte gegangen werden.
Künftig möchte man bei FAUN aber einen standardisierten Umgang finden, so dass sich Alkoholerkrankte selbst ans Unternehmen wenden können. „Wir möchten für dieses Problem eine angstfreie Atmosspähre schaffen“, so Kabbeck. Wer Hilfe sucht, dem drohen keine negativen Konsequenzen.
Eine der möglichen Ursachen für Alkohol am Arbeitsplatz sei zum Beipspiel großer Stress. Vom Alkohl versprechen sich viele Entspannung. Hier stehe auch der „Arbeitgeber in einer Fürsorgepflicht“, so Böschen. Auch die Reflektion der Arbeitsbedingungen gehöre in einen Präventionsrahmen.


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