

„Unser Foyer hat mal wieder einen anderen Anblick“, stellte Landrat Bernd Lütjen bei seiner Begrüßung fest. „Und diese Ausstellung bleibt uns noch bis zum 23. Dezember erhalten.“ Tatsächlich lassen die 25 großformatigen Fotografien die Betrachter erahnen, welche beeindruckenden Motive Borneos Regenwald seinen Besuchern zu bieten hat – wenn man sich denn traut ihn zu bereisen. „Bei Tageshöchsttemperaturen von 30 bis 40 Grad und einer Luftfeuchtigkeit von 98 Prozent sind Blutegel die ständigen Begleiter“, berichtet Schauer. Ein Umstand, an den sie sich trotz der beeindruckenden Landschaft erst einmal gewöhnen musste.
Der etwa einstündige Vortrag über Java und Borneo wird von Fotos und Filmaufnahmen dokumentiert. Abwechselnd erläutern Smit und Schauer die im Jahr 2016 entstandenen Aufnahmen, die sie sich bei den besonderen Lichtverhältnissen im dichten Regenwald mühsam erarbeiten mussten. „Gute Lichtverhältnisse sind dort selten“, berichtet Smit. „Unsere erste Schlange bekamen wir erst nach einigen Tagen vor die Kamera.“ Neben unterschiedlichen Affenarten wie Orang-Utans, den Waldmenschen Borneos, sind beeindruckende Aufnahmen von frechen Makaken und den eher gelassenen Nasenaffen, die ausschließlich auf Borneo leben, entstanden. Die fünf Tage, an denen ihm die Zwergelefanten Borneos als Motiv zur Verfügung standen, bezeichnet Smit rückblickend als Highlight seiner Reise. Ob aus der Reptilienperspektive bei Tag, oder von einer 60 Meter hohen Brandschutz-Plattform in der Nacht, die Aufnahmen, die während der Reise entstandenen sind, beeindrucken die Besucher.
Leider mussten Schauer und Smit aber auch feststellen, dass der Regenwald schrumpft, und damit auch der Lebensraum seiner Bewohner. Palmöl-Plantagen, deren Ausbreitung immer intensiver durch Brandrodung betrieben wird, verdrängen zunehmend den Regenwald und stellen ein erhebliches Problem für die dortige Artenvielfalt dar.
Von den 7,6 Millionen Tonnen Palmöl, das 2018 in die Europäische Union eingeführt wurde, sind 53 Prozent für Biodiesel, 12 Prozent für Strom- und Wärmeerzeugnis und 35 Prozent für Lebensmittel, Tierfutter und Chemie verwendet worden. „Schränken sie ihr Kaufverhalten ein“, gab Smit seinen Gästen als Anregung mit auf den Heimweg.