Grün und Blau haben abgeräumt
Im Kernverbreitungsgebiet des ANZEIGERs liegen die Wahlkreise Bremervörde (54), Unterweser (59) und Osterholz (60).
Wahlkreis 54
Im Wahlkreis 54 waren 69.671 Menschen wahlberechtigt. Davon haben 43.226 ihre Stimme abgegeben. Das ergibt eine Wahlbeteiligung von 62 Prozent. 2017 beteiligten sich 64,8 Prozent.
Als Direktkandidaten in Bremervörde haben sich Faruk Maulawy (Die Grünen), Dr. Marco Mohrmann (CDU), Bernd Wölbern (SPD), Willi Heins (AfD) und Kevin Leonhardt (FDP) zur Wahl gestellt. Die meisten Erststimmen konnte Marco Mohrmann auf sich vereinigen. Er hat 46 Prozent der Stimmen erhalten. 29,5 Prozent der Stimmen wurden für seinen sozialdemokratischen Kontrahenten Bernd Wölbern abgegeben. AfD-Kandidat Willi Heins ergatterte mit 10,5 Prozent den dritten Platz unter den eingereichten Erststimmen, dicht gefolgt von Faruk Maulawy mit 10,1 Prozent. Das Schlusslicht bildet der FDP Kandidat. Kevin Leonhardt holte 3,9 Prozent der Stimmen für sich ein. Die Reihenfolge der Zweitstimmen verhält sich nahezu identisch: Die Union fuhr 37,4 (2017: 44,1) Prozent ein, die SPD 32 (32,4) Prozent, die Grünen (7,4) und die AfD 10.1 (4,6) Prozent und die FDP 4.1 (6,5) Prozent.
Wahlkreis 59
Im Wahlkreis Unterweser sind von 58.238 34.523 Wahlberechtigte zu Wahl gegangen, also 59,3 Prozent. Bei der letzten Landtagswahl waren es noch 63,4 Prozent.
Bei der Direktwahl hat sich der Sozialdemokrat Oliver Lottke durchsetzen können. Er erhielt 37,4 Prozent der Stimmen. Denis Ugurcu (CDU) bekam 33,9 Prozent der Stimmen. Die Grüne Eva Viehoff holte 12,4 Prozent, zog aber über die Landesliste in Parlament ein. Wolfgang Müller von der Partei die Basis schaffte es auf 6,6 Prozent, Patrick Heinemann von der FDP auf 4,6 Prozent und Claas Landwehr von der Linken auf 5.1 Prozent der Stimmen.
Die Zweitstimmen verteilten die Wähler:innen wie folgt: 35,2 Prozent erhielt die SPD (2017: 37,1), 29 Prozent die CDU (33,6), 12,4 Prozent die Grünen (8,4), 11,3 Prozent die AfD (6,7), 3,6 (6,3) Prozent die FDP, 2,6 Prozent die Linke (5) und 1,6 Prozent die Basis.
Wahlkreis 60
In Wahlkreis Osterholz fanden sich von 64.796 Wahlberechtigten 38.361, also 59,2 Prozent, an der Wahlurne ein. 2017 lag die Wahlbeteiligung hier bei 62,5 Prozent.
Die meisten gaben ihre Erststimme Axel Miesner. Der CDU-Politiker konnte sein Mandat erneut verteidigen. Er erhielt 38,8 Prozent der Stimmen und konnte damit als einziger Wahlkreissieger sein Ergebnis im Vergleich zur Wahl 2017 verbessern. Abgehängt hat Mieser seinen Herausforderer Frederik Burdorf von der SPD, für den 34,9 Prozent der Erststimmen abgegeben wurden. Der Grüne Mesut Ercik sammelte 15, 6 Prozent, der Linke Eckhard Schlöbcke 6 Prozent und der Liberale Henry Balzer 4,6 Prozent der Erststimmen.
Im Osterholzer Wahlkreis weicht das Zweitstimmenergebnis von dem der Erststimmen ab. Hier belegt die SPD mit 34, 2 (2017: 34,4) Prozent den ersten Platz. Due CDU liegt auf dem zweiten Platz mit 28,5 Prozent (32). Die Grünen erhielten 17 Prozent (10,6), die Liberalen 4 Prozent (7,5), die AfD 8,6 Prozent (6,2) und die Linke 3 Prozent (7).
Sitzverteilung im Parlament
Die Landtagswahl wird eine neue Koalition mit sich bringen: Derzeit sieht alles nach einer rot-grünen Regierung aus, die 81 Sitze (57 SPD/24 Grüne) erhalten wird. Die CDU sitzt mit 47 Mandatsträgerinnen in der Opposition, zusammen mit der AfD mit 18 Sitzen.
Spiegel der Landesergebnisse
Die Zweitstimmenergebnisse in den Wahlkreisen 59 und 60 spiegeln in etwa das allgemeine Landesergebnis wieder: 33,4 Prozent für die SPD, 28,1 Prozent für die CDU, 14,5 Prozent für die Grünen, 10,9 Prozent für die AfD, 4,7 Prozent für die FDP und 2,7 Prozent für die Linke. Der Wahlkreis Bremervörde hält dagegen der CDU die Treue.
Gewinner und Verlierer der Wahl
Eindeutige Gewinner der Landtagswahl sind die Grünen und die AfD. Sie haben als einzige in der Wahl Gewinne verzeichnen können. Die Grünen legten 5,8 und die AfD 4.7 Prozentpunkte zu.
Die CDU ist die große Verliererin der Landtagswahl, sie verlor 5,5 Pozentpunkte und holte das schlechteste Ergebnis seit 1955. Aber auch die FDP und die Linken erlitten spezifische Niederlagen. Die FDP ist nun zum dritten Mal seit ihrer Regierungsbeteiligung in Folge nicht in einen Landtag gekommen. Und der Linken ist es erneut nicht gelungen, Forderungen nach sozialer Gerechtigkeit im Land für sich stimmbringend aufzugreifen. Und der Sieg der AfD wird ihr ebenso zusetzen, da es ihr gelungen ist, trotz zerfallender Fraktion und Richtungsstreitigkeiten nicht nur ihre Klientel abzuholen, sondern zudem Neuwähler:innen zu gewinnen.