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Meyenburg. Der Kulturverein LebensART präsentierte einen Musikgenuss der ganz besonderen Art: Das Oswald-Quartett gab in der Dorfschmiede ein Konzert – original schottische Musik aus dem 18. Jahrhundert in vier Cyclen, zwischendurch wurde jeweils ein Whisky verkostet, es ging von den Highlands bis zu den Orkney-Inseln.
Das Oswald-Quartett mit Corinna Reynolds (Sopran), Karl Eberhard Gregory (Sopranflöte), Martin Junghans (Cembalo) und Jasper Junghans am Kontrabass verzauberten das Publikum mit Liebesliedern, schottischen Heimatliedern, Melodien und den „schottischen 4 Jahreszeiten“.
Das Whisky-Tasting tat ein Übriges. Die hervorragenden Single Malt Whisky’s (Tormore (Speyside), Bowmore (Black Rock), Scapa (The Orcadian) und schließlich Talisker (Dark Storm) wurden von Karl- Eberhard Gregory sehr eindrucksvoll vorgestellt und man fand sich zwischenzeitlich mental in der rauen schottischen Küstenlandschaft wieder. Die prognostizierten olfaktorischen Sensationen in der Nase und die Geschmackserlebnisse am Gaumen waren nach der sprachlichen Vorbereitung sehr gut nachvollziehbar.
Dass das Publikum so ganz nebenbei eine Nachhilfestunde in der Wiskyherstellung nach dem „Pot-Still-Verfahren“ bekam, wird nicht verwundern. Es ist ganz einfach: Malzen, Brauen, Brennen, Reifen. Die Kunst des Brennens wurde ca. 560 n. Chr. von irischen Mönchen nach Schottland gebracht, das „Pot-Still-Verfahren“ wird noch heute angewendet.
James Oswald hat wohl zu Recht im 18. Jahrhundert Karriere gemacht: Um 1710 in Crail an der schottischen Ostküste in bescheidenen Verhältnissen geboren, wurde er in Dunfermline Tanzmeister und kündigte bereits 1734 die Herausgabe einer Sammlung von Menuetten an. Oswald ging nach London, heiratete 1744 und wurde 1761 zum Königlichen Kammer-Komponisten ernannt. Oswald starb 1769.
Ein großer „Fan“ seiner Musik war übrigens Benjamin Franklin, der enthusiastisch beschrieb, wie seine Musik das Publikum zu Tränen rührte. Das war damals schon so wie heute in Meyenburg.