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Keine verordnete Diversität

(cne). Stefanie Kase wird voraussichtlich bald als erste Frau in den Vorstand der Volksbank einziehen. Uns verrät sie, wie sie das möglich war und wie man auch ohne Quote Karriere machen kann.
Stefanie Kase, M. Sc. Banking and Finance, bereitet sich auf ihren Vorstandsposten bei der Volksbank Bremervörde Osterholz vor.

Stefanie Kase, M. Sc. Banking and Finance, bereitet sich auf ihren Vorstandsposten bei der Volksbank Bremervörde Osterholz vor.

Bild: Patrick Viol

„Ich hatte Glück in einem Unternehmen meine Berufslaufbahn zu starten, das seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern schon früh die Chancen bietet, auf der Karriereleiter voranzukommen“, sagt die 34-jährige Bankkauffrau, die sich nun sogar auf eine Position im Vorstand der Volksbank Bremervörde Osterholz vorbereitet.
„Führungspositionen sollten divers besetzt sein“, ist Stefanie Kase überzeugt. In ihrer Bank sei bereits jede dritte Führungsposition auf Bereichsleiterebene mit einer Frau besetzt.
„In Unternehmen, in denen noch nicht so viele Frauen leitende Positionen besetzen, gibt es die latente Gefahr, dass dort Nachfolger gesucht werden, die eher den schon vorherrschenden Strukturen entsprechen“, meint die junge Bankerin.
Das sei oftmals dann der Fall, wenn es bisher versäumt wurde, eine strukturierte Personalentwicklung aufzubauen. Konsequente Förderung und Gleichbehandlung als Bestandteil der Unternehmenskultur könnten diesen Kreislauf durchbrechen. Würde sich dies durchsetzen, würde sich auch der Anteil an Frauen in leitenden Positionen deutlich erhöhen, ist sich Stefanie Kase sicher.
Keinesfalls sieht sie eine Lösung darin, Diversität „von oben“ durch verordnete Quoten durchzusetzen. „Die Eignung für eine Position hängt vom Charakter eines Menschen und seiner/ihrer Ausbildung ab. Das kann nicht von außen bestimmt werden“, ist Stefanie Kase überzeugt.
Sie sei dankbar für die Möglichkeiten, die sich ihr auf ihrem bisherigen Werdegang eröffnet haben und auch weiterhin bieten. „Wahrnehmen muss man diese Möglichkeiten aber selbst, und selbst auch das Beste daraus machen.“ Dabei sollte „Karriere aber nicht zwangsläufig mit der Einnahme einer Führungsposition gleichgesetzt werden“, ist Kase überzeugt.
Die drei Jahre, in denen sich Stefanie Kase jetzt auf die Arbeit im Vorstand der Volksbank vorbereitet, will die junge Prokuristin nutzen, um ihre bisherigen Aufgaben und den Veränderungsprozess in ihrem Hause fokussiert begleiten zu können und weitere praktische Erfahrungen zu erwerben, um alle Qualifikationen für eine Zulassung durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht zu erhalten.
 


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