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Schwanewede. Bei einer Podiumsdiskussion in der Turnhalle der Waldschule Schwanewede trafen die Bundestagskandidaten des Wahlkreises Osterholz-Verden auf Schüler und Bürger - und gerieten insbesondere beim Thema AfD heftig aneinander. Eingeladen hatte die Schülervertretung der Kooperativen Gesamtschule, um jungen Wählern Orientierung zu bieten.
CDU-Kandidat Andreas Mattfeldt, Özge Kadah (SPD), Gero Hocker (FDP), Lena Gumnior (Grüne), Hergen Ramme (Volt) und Herbert Behrens (Linke) stellten sich den Fragen des Publikums. Die AfD-Direktkandidatin Susanne Rosilius blieb der Veranstaltung fern.
Besonders kontrovers wurde die Debatte, als es um den Umgang mit der AfD ging. „Die bürgerlichen Parteien sind auf dem Weg, der AfD zu folgen, das halte ich für verkehrt“, warnte Behrens. Hergen Ramme betonte, Volt sei als Gegengewicht zum Rechtsruck gegründet worden. Grünen-Kandidatin Gumnior zeigte sich verärgert über die Annäherung der Union an AfD-Positionen: „Was im Bundestag letzte Woche passiert ist, macht mich jetzt noch sauer.“ Mattfeldt verteidigte die CDU-Strategie: Man müsse Wählern eine Alternative zu extremen Parteien bieten, sich aber nicht mit der AfD verbünden. Dem widersprach SPD-Kandidatin Kadah: „Eine Alternative zur AfD zu sein, heißt nicht, sie zu kopieren.“
Auch das Thema Migration sorgte für Differenzen. Während Mattfeldt eine schärfere Kontrolle forderte und betonte, illegale Migration müsse konsequent unterbunden werden, hielt Gumnior dagegen: „Wer Asyl beantragt, hat das Recht auf Einreise.“ Kadah und Ramme forderten eine bessere Integration, etwa durch schnellere Arbeitsmarktchancen. Hocker sprach sich für klare Regeln für nicht integrationswillige Flüchtlinge aus.
Beim Thema Landwirtschaft gingen die Meinungen ebenfalls auseinander. FDP-Kandidat Hocker plädierte für weniger staatliche Eingriffe, während Kadah und Mattfeldt eine schrittweise Umstellung auf nachhaltige Landwirtschaft befürworteten. Gumnior und Ramme setzten auf die Förderung kleiner Höfe, Behrens forderte eine gerechtere Subventionsverteilung.
Zum Abschluss konnten Zuschauer Fragen stellen. Im Nachhinein zeigten sich die eingeladenen Kandidaten sehr beeindruckt von der guten Organisation und Durchführung der Podiumsdiskussion.
Info: In der letzten Wochen berichteten wir bereits über die Podiumsdiskussion. Wir ließen es aber fälschlicherweise so erscheinen, als ob nur Andreas Mattfeldt mit den Schülern diskutierte. Die Redaktion saß damit dem falschen Eindruck der Pressemitteilung des CDU Kandidaten auf und bittet, ihren Fehler zu entschuldigen.