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Linke fordert multiprofessionelle Bildung

Osterholz-Scharmbeck (eb/pvio).Die Linksfraktion hält hinsichtlich der Belastungen durch den Corona-Alltag die Einrichtung einer schulpsychologischen Beratungsstelle in der Kreisstadt für notwendig.

Im Juni 2016 hat der Osterholzer Kreistag auf Initiative der Linkspartei einstimmig die Forderung des Kreiselternrates unterstützt, das schulpsychologische Angebot in Niedersachsen weiter auszubauen. Seinerzeit gab im gesamten Landkreis Osterholz keine Schulpsycholog:innen. Eltern, Lehrer und Schüler:innen waren stattdessen gezwungen, den weiten Weg nach Rotenburg für ein Beratungsgespräch auf sich zu nehmen.
„Die Corona-Krise wird den Bedarf nach schulpsychologischer Unterstützung nicht gesenkt haben“, erklärt jetzt Reinhard Seekamp, Fraktionschef der Linken im Osterholzer Kreistag. „Die Einschränkungen sowohl im schulischen wie im privaten Bereich lassen erwarten, dass dies nicht ohne psychische Folgen für viele Kinder und Jugendliche bleiben wird. Das problematisieren auch Psychologen, Ärzte und Pädagogen. Wir müssen deswegen befürchten, dass sich die Krise auch auf die Bildungskarriere von Kindern und Jugendlichen auswirken wird“, so Seekamp. Mizgin Ciftci, für die Linkspartei Mitglied im Osterholzer Jugendhilfe- und Bildungsausschuss, ergänzt: „Bildung ist heute nicht mehr nur die Aufgabe von Lehrkräften an Schulen. Multiprofessionelle Teams aus Lehrern, Sozialpädagogen und Schulpsychologen gehören mittlerweile zu einem guten Bildungsangebot dazu.“ Für den ausgebildeten Gesamtschullehrer sei die mangelhafte Ausstattung mit Schulpsycholog:innen in Niedersachsen ein Armutszeugnis für diese Landesregierung: „Ein reiches Land wie Deutschland darf kein Kind zurücklassen. Investitionen in Bildung sind Investitionen in eine gerechtere Gesellschaft mit Chancengleichheit in der Bildung. Hier darf nicht weiter gespart werden“, so Ciftcis Forderung.
Aus diesem Grund hat die Linksfraktion im Vorfeld der Kreistagssitzung am 25. März einen Fragenkatalog an den Landrat formuliert. Die Kommunalpolitiker möchten von der Verwaltung
wissen, welche Maßnahmen seit dem Beschluss aus 2016 unternommen wurden und wie erfolgreich sie waren.
In Anbetracht der Belastungen durch die Coronapandemie hält die Linksfraktion eine Einrichtung einer ortsnahen Erstanlaufstelle für dringend notwendig. „Bis zur Einrichtung einer dauerhaften schulpsychologischen Beratungsstelle durch das Land Niedersachsen im Landkreis Osterholz muss der Landkreis deswegen selbst ein Angebot bereitstellen“, erklärt Mizgin.


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