![Sebastian Stan gelingt ihm auch, die, wenn man so will, Verwandlung Donald Trumps in Donald Trump Schritt für Schritt zu spielen.](/i/fileadmin/user_upload/import/artikel/114/65114/65114_Sebastian_Stan_at__The_Apprentice__in_NYC_04_onlineZuschnitt.jpeg?_=1739004720&w=236&a=1.77777&f=inside)
![Sebastian Stan gelingt ihm auch, die, wenn man so will, Verwandlung Donald Trumps in Donald Trump Schritt für Schritt zu spielen.](/i/fileadmin/user_upload/import/artikel/114/65114/65114_Sebastian_Stan_at__The_Apprentice__in_NYC_04_onlineZuschnitt.jpeg?_=1739004720&w=236&a=1.77777&f=inside)
„Augen auf bei der Berufswahl“ wird wohl immer ein guter Ratschlag sein und nach einem zweiwöchigen Praktikum präsentierten ungefähr hundert Schüler:innen des neunte Jahrgangs der IGS Osterholz-Scharmbeck die eindrucksvollen Ergebnisse ihrer tiefen Einblicke in das Berufsleben. Dazu war eine Ausstellung vorbereitet und die einzelnen Stände füllten komplett alle Wände der Mehrzweckhalle.
Mit dem Bohrerführerschein gehts los
Jahrgangsleiterin Maria Nadolny umriss kurz das Ausbildungssystem AWT (Arbeit-Wirtschaft-Technik). Bereits ab der fünften Klasse wird in kleinen Gruppen und gut ausgestatteten Werkräumen selbst praktisch gearbeitet. Die Schüler:innen entwickeln dabei technisches Verständnis entwickelt und lernen im Unterricht wirtschaftliche Zusammenhänge kennen. „Vom Bohrerführerschein über Textilschneiderei und Holzbearbeitung bis hin zum Kochkurs in der Schulküche ist das Unterrichtsangebot breit gefächert, nicht zu vergessen die zeitgemäße PC-Grundausbildung“, so Nadolny. „Und das alles mündet dann in zwei Betriebs-Praktika, wobei die Schüler:innen nach dem zweiten Praktikum ihre gewonnenen Erkenntnisse der nachfolgenden Klasse vermitteln.“
Die Organisation dieser Berufsheranführung obliegt einem aus acht Klassenlehrerinnen und einem Förderlehrer bestehenden Team. „Die Schüler:innen haben sich selbstverantwortlich und engagiert um ihre Praktikumsplätze gekümmert“, sagt Johannes Schümann. Das sei wegen der Angebotslage nicht immer einfach gewesen, zumal auch einige Umplanungen beispielsweise wegen plötzlich auftretender Corona-Erkrankungen im vorgesehenen Praktikumsbetrieb erforderlich wurden. „Aber letztendlich konnten alle in Betrieben bzw. Einrichtungen untergebracht werden und die Zusammenarbeit war ausgezeichnet.“
Bestnoten für gute Betreuung
Was abschließend in der Mehrzweckhalle gezeigt wurde, kann dann auch getrost als repräsentativer Querschnitt durch unsere vielfältige und interessante Berufslandschaft bezeichnet werden: Schiffsbau, Militär, Kaufhaus, Sport, Optik, Körperpflege, Apotheke, KiTa, Arztpraxis, Bautechnik, Kraftfahrzeuge, Fleischverarbeitung, Gastronomie und auch Bestattungswesen sind nur einige Beispiele der verschiedenen Branchen, die die Schüler:innen kennenlernten. Zu jedem Praktikum gab es an der Wand eine Fotoreihe und Berichte mit einer Beschreibung der durchgeführten Arbeiten. Alle Schüler:innen gaben bereitwillig Auskunft, viele können sich tatsächlich auch eine entsprechende berufliche Tätigkeit vorstellen. Während einige sich klar zu körperlich harter Arbeit bekannten, wurde der Wunsch nach einer Bürotätigkeit doch relativ oft geäußert - vielleicht, weil für viele Praktikant: innen stundenlanges Arbeiten im Stehen ungewohnt und demzufolge nicht gerade beliebt war. Oder auch wegen der für viele sehr attraktiven computergestützten Arbeitsweise.
Bestnoten gab es für die Praktikumsbetriebe wegen der freundlichen Aufnahme, guten Betreuung und effektiven Integration in den Arbeitsablauf, auch das jeweilige Betriebsklima fand durchweg positive Erwähnung. „Im Gegenzug“ bestätigten Nadolny und Schümann „gab es seitens der beteiligten Arbeitgeber auch Lob für Fleiß, Motivation, Teamfähigkeit und Engagement ihrer Kurzzeitbeschäftigten.“ Alles in allem wieder einmal eine gelungene Maßnahme zur Berufsorientierung junger Menschen und dabei auch praktische Vorführung einer seit Jahrhunderten bewährten Ausbildungsmethode : Die neunte Klasse gibt als Ausbilderin ihr Wissen und ihre Erfahrungen an die achte weiter - System erkannt.
„Wir sind stets bemüht, die Schüler auf das Dasein nach dem Schulabschluss vorzubereiten“, sagt Nadolny. So befasse sich der achte Jahrgang gerade im theoretischen Unterrichtsblock intensiv mit dem Projekt „Was kostet das Leben?“ Die Antwort dürfte allerdings gerade in dieser Zeit ziemlich ernüchternd, wenn nicht sogar erschreckend ausfallen. Abschließend ergänzte Nadolny noch den Eingangs-Slogan und fasste kurz und treffend das übergeordnete Ziel aller gemeinsamen Bemühungen zusammen: “Hinaus ins Leben“.