„O´zapft is!“
Liebe Leserinnen und Leser, ich grüße Sie. Heute habe ich was Bayrisches für Sie ausprobiert. Es hat mich fast den letzten Nerv geraubt. Nach dem ersten Versuch bin ich erst mal außer Haus und habe eingekauft, was ich sowieso noch musste. Erst mal einen klaren Kopf kriegen und über das Rezept nachdenken. War eigentlich ganz einfach. Bei den Brezeln war zu viel Wasser angegeben. Hätte mir auffallen müssen, ich war wohl wieder vom Bild geblendet, wie so oft. Zu Hause angekommen flutschte alles. Es gibt heute gefüllte Laugenbrezel, bayrischen Wurstsalat und gekauften Obazda. Drei Rezepte würden nicht auf meine Seite passen. Ich habe extra in Bayern (da wohnt Verwandtschaft von meiner besseren Hälfte) nachgefragt, ob im Salat Käse rein muss. Wurde verneint, ist aber in manchen Regionen mit Käse. Aber mit viel Zwiebeln wurde gesagt. Dann fangen wir mal an.
Zutaten für den Wurstsalat: 250 g Fleischwurst, 1 Bund Radieschen, 4 Gewürzgurken, 3 rote Zwiebeln, 3 Frühlingszwiebeln, 2 EL Senf, 3 EL Olivenöl, Gurkenwasser, Salz, Pfeffer, Schnittlauch oder Petersilie. Die Wurst in Scheiben schneiden und halbieren. Radieschen putzen, in Scheiben schneiden, ebenso die Gurken. Rote Zwiebeln abziehen, halbieren. Frühlingszwiebeln putzen. Beides in feine Ringe schneiden. Senf, Öl und etwas Gurkenwasser verrühren, mit Salz, Pfeffer und fein geschnittenen Kräutern abschmecken. Alle Zutaten in eine Schüssel geben und vermengen. Ab in den Kühlschrank. Nun der schwierige Teil. Die Zutaten für die Brezel: 1 Tüte Trockenhefe, 20 g Zucker, 500 g Mehl (Type 550), 115 g weiche Butter, Salz, 85 g Allgäuer Emmentaler, 75 g Allgäuer Bergkäse, 80 g Natron, 1 Ei, 50 g Parmesan, 1/2 EL grob gemahlener Pfeffer, 1/2 EL Knoblauchpulver.
Fangen wir an und keine Bange, wird schon gut gehen. In eine Schale kommen 250 ml warmes Wasser, Trockenhefe und Zucker, das wird verrührt und 10 Minuten stehen gelassen. Mehl, 90 g Butter und Salz in die Rührschüssel geben. Hefe-Mix dazu gießen und alles zu einem geschmeidigen Teig verkneten. Dieser muss nun 1 Stunde an einen warmen Ort abgedeckt gehen. Beide Allgäuer Käse reiben und 20 Minuten frosten. Den Backofen auf 200°C - Umluft 180°C - vorheizen. Ich habe die Brezel mit Umluft gebacken, tolles Ergebnis. Teig in 6 Portionen teilen (abwiegen). Das Ei verquirlen. Jede Portion kurz durchkneten, zu einer Rolle formen und zu einen ca. 40 x 9 cm breiten Streifen auf bemehlter Arbeitsfläche ausrollen. Die Seiten und den oberen Rand bestreichen Sie mit etwas Eigelb. Den Käse aus dem Froster nehmen und mischen. Je Brezel 1/6 des Käse-Mix auf den Streifen verteilen, die Enden ca. 2 cm freilassen. Rollen Sie von unten her den Teigstrang auf. Ruhig etwas fester, sodass die Rolle auf der Naht liegt. Rollen Sie die Rolle vorsichtig ein paar Mal hin und her, um sicherzugehen, dass sie geschlossen ist.
Einen Topf mit 2 Liter Wasser und Natron können Sie schon mal aufsetzen, Vorsicht, kocht leicht über. Die Teigrolle formen Sie nun zu einer Brezel. Das Backblech belegen Sie mit Backpapier. Wenn das Natronwasser einmal aufgekocht ist, können Sie die Hitze reduzieren. Die Brezel einzeln für 30 Sekunden in das Wasser geben. Ich habe die Brezel auf die Schaumkelle gelegt und ins Wasser gehalten. Heraus nehmen und gut abtropfen lassen. Auf das Backblech legen, mit Ei bestreichen und 15 Minuten goldbraun backen. Anschließend auf einem Kuchenrost auskühlen lassen. 25 g Butter schmelzen. Parmesan fein reiben, mit Pfeffer, Knoblauch und 1 Prise Salz mischen. Die Brezel mit der Butter bestreichen und mit dem Parmesan-Mix bestreuen. Ich habe Weißwurst mit süßem Senf und mein Lebensgefährte einen halben Gockel dazu gegessen.
Dieses Rezept braucht ein wenig Geduld, liebe Leserinnen und Leser. Das weiß ich ja, aber das wird dann auch belohnt. Es passt halt jetzt zum Herbstmarkt und zum Oktoberfest. Übrigens, meine Stitch-Torte zum Geburtstag meiner Enkelin, ist sehr gut angekommen. Sie hat sich so gefreut. Meine Vorbereitungen für den Flohmarkt sind fast fertig. Ich habe die letzten zwei Tage viel geschafft. Habe diesen Monat noch fünf Arbeitstage, dann erst mal Urlaub. Da freue ich mich schon drauf. Und auf das nächste Mal, wenn es wieder heißt „Meike kocht/backt für unsere Leser“. Machen Sie es gut, vielleicht sieht man sich auf dem Herbstmarkt.
Tschüss, Ihre Meike.