Projekt "Lauschplätze" macht Geschichten der Kreisstadt hörbar
Osterholz-Scharmbeck. Wer sich nicht der Mühe unterziehen will, das Archiv der Kreisstadt nach Geschichten rund um den Marktplatz zu durchforsten, kann sich nun auf den „Erlebnispfad Lauschplätze“ begeben und an 16 markanten Stellen der Geschichte und den Geschichten Osterholz-Scharmbecks lauschen.
„Das Projekt Lauschplätze ist zunächst Innenstadt-bezogen“, sagte Bürgermeister Torsten Rohde bei der Vorstellung der „Lauschplätze“. Daher seien zunächst bekannte historische Orte wie etwa Gut Sandbeck, die außerhalb des Innenstadtbereiches liegen, noch nicht berücksichtigt. Das habe sich so aus den Bedingungen für die Förderung ergeben, die ihren Zweck darin sieht, besonders die Innenstädte zu beleben.
Unterwegs oder zuhause hören
„Der Stadt ist es wichtig - auch vor dem Hintergrund der Erfahrungen der Corona-Zeit - ein Angebot zu schaffen, dass die Menschen unabhängig von vorgegebenen Öffnungszeiten zu jeder Tages- oder Nachtzeit und vollständig selbstständig wahrnehmen können“, sagte Nis Buhlert von der Wirtschaftsförderung der Stadt Osterholz-Scharmbeck.
An der St. Willehadi-Kirche steht eine diese hölzernen Stelen, über deren QR-Code die Bürgerinnen und Bürger sich mit ihrem Smartphone an jeder einzelnen Station mit der Audiodatei der jeweiligen Station auf der Internetseite des Projekts verbinden können. Diese Audiodateien, gesprochen von professionellen Tonkünstlern und Tonkünstlerinnen, sind zwischen zwei und fünf Minuten lang und erzählen in literarisch ansprechender Form die fesselnde Geschichte des jeweiligen Ortes und andere interessante Fakten über Osterholz-Scharmbeck.
Wer mehr über die Kreisstadt erfahren möchte, jedoch nicht so gut zu Fuß ist, kann die Lauschplätze auch im Internet besuchen. Die Internetseite zu dem Projekt ist unter www.lauschplaetze.de zu finden und bietet hier noch einmal die Möglichkeit, auch ohne Smartphone die Lauschplätze zu hören.
Auf dieser Website sind auch die Textversionen aller vertonten Lauschplätze zum Mitlesen zu finden. Dazu gibt es auch die Möglichkeit, sich den Innenstadtbereich aus der Drohnenflug-Perspektive anzuschauen und so ganz neue, ungewöhnliche Eindrücke des eigenen Heimatortes zu entdecken.
Weitere Sprachen geplant
Derzeit sind die Geschichten nur auf Deutsch zu hören, doch es werde bereits geplant, die Geschichten auch in weiteren Sprachen zugänglich zu machen, versicherte Stefan Molkentin, der die Projektleitung bei der Agentur atene KOM innehat.
Gefördert wurde das Projekt durch das Sofortprogramm „Perspektive Innenstadt!“, mit dem das Land Niedersachsen seine Kommunen bei der Bewältigung von Pandemiefolgen unterstützen möchte. Innenstädte sollen mit auf die Situation vor Ort zugeschnittenen Konzepten zukunftssicher aufgestellt werden. Ziel ist es, dass die Menschen sich den Lebensraum Stadt neu erschließen können, sie ihre Stadt nochmal aus anderen Perspektiven wahrnehmen und neue Nutzungsformen denkbar und auch erlebbar werden.
Das Sofortprogramm „Perspektive Innenstadt!“ unterstützt über 200 Städte und Gemeinden in Niedersachsen mit etwa 120 Millionen Euro bei der Bewältigung von Pandemiefolgen in den Innenstädten. Die Mittel stammen aus der EU-Aufbauhilfe REACT EU (Recovery Assistance for Cohesion and the Territories of Europe) im Rahmen des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).