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Teststrecke: Weg nach Melchers Hütte wurde saniert

Osterholz-Scharmbeck (jm). Staub und Schlaglöcher sind Geschichte: Der Weg nach Melchers Hütte wurde von der Stadt saniert.
Jan Birmele macht es vor: Seit der Sanierung kann man den Weg nach Melchers Hütte mit dem Rad entspannt ohne Staub und Schlaglöcher zurücklegen. Wie aufwendig die Instandhaltung der Tränkdecke ist, wird sich in den kommenden Jahren zeigen.  Foto: jm

Jan Birmele macht es vor: Seit der Sanierung kann man den Weg nach Melchers Hütte mit dem Rad entspannt ohne Staub und Schlaglöcher zurücklegen. Wie aufwendig die Instandhaltung der Tränkdecke ist, wird sich in den kommenden Jahren zeigen. Foto: jm

„Das ist ein Stück weit auch ein Test“, sagt Bürgermeister Torsten Rohde. Denn bei der Sanierung hat sich die Stadt für ein neues Verfahren entschieden, das kürzlich auch in Scharmbeckstotel und Heilshorn angewandt wurde. Auf den Weg wurde eine sogenannte Tränkdecke aufgebracht. „Das hatte ich vorher noch nie gehört, da musste ich mich erstmal schlau machen“, gibt Rohde zu.
Jan Birmele vom Fachbereich Stadtplanung und Bauen erklärt das Verfahren: Zunächst wird der löchrige Schotterweg profiliert, dann bringt die zuständige Firma mit einem Rahmenspritzgerät eine erste Schicht Bitumen auf. In diese erste Schicht wird Edelsplitt eingewalzt, bevor eine weitere, dünne Schicht Bitumen und eine feinere, lockere Schicht Splitt folgen. Geeignet sei das Verfahren für Strecken, die relativ gerade verlaufen und wenige Abbiegungen haben, denn die Scherkräfte beim Abbiegen könnten die mit zwei bis vier Zentimetern recht dünne Fahrbahn schnell beschädigen.
„Die Erfahrung aus anderen Kommunen zeigt: Wenn man regelmäßig nachbessert, hat man an so einem Weg auch lange Freude“, sagt Fachbereichsleiter Frank Wiesner, der sich im Vorfeld über die Bauweise informiert hat. All zwei Jahre soll der Weg bei Bedarf instandgesetzt werden - stets in Abstimmung mit der unteren Naturschutzbehörde des Landkreises. „In der Brut- und Setzzeit dürfen wir hier gar nichts machen“, erklärt Wiesner, denn der Weg liegt in einem Naturschutzgebiet. Deshalb wurde die zweitägige Baumaßnahme auch erst jetzt, zum Ende der Fahrradsaison, durchgeführt.
Die lockere Fahrbahn passt nicht nur besser in die Umgebung als eine komplett asphaltierte Straße - sie ist auch deutlich günstiger. Auf rund 30.000 Euro beziffert die Stadtverwaltung die Kosten. Eine herkömmliche Asphalt-Strecke hätte das Fünffache gekostet, um Fördermittel hatte die Stadt sich vergebens bemüht.
Wolfgang Teichmeier, Betreiber von Melchers Hütte, freut sich über den neuen, staubarmen Weg zu seiner Gaststätte. „Wir werden täglich darauf angesprochen“, sagt er. „Das hat sich auf jeden Fall gelohnt, vor allem wenn die Löcher wegbleiben.“


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