Janine Girth

Theater im Amtsgarten - Shakespeare Company kommt zum Publikum

Stellten das Stück „Shakespeare durch die Blume“ vor (von links): Hans Adolf Cordes (Kunststiftung), Renate Heitmann (Shakespeare Company), Bürgermeister Kristian Tangermann, Schauspieler Christian Bergmann, Dr. Martina Michelsen (VHS) und Ulla Montforts (Kunstverein Lilienthal).  Foto: ui

Stellten das Stück „Shakespeare durch die Blume“ vor (von links): Hans Adolf Cordes (Kunststiftung), Renate Heitmann (Shakespeare Company), Bürgermeister Kristian Tangermann, Schauspieler Christian Bergmann, Dr. Martina Michelsen (VHS) und Ulla Montforts (Kunstverein Lilienthal). Foto: ui

Lilienthal. Mit „Sommernachtstraum“ war die Bremer Shakespeare Company 2013 zum ersten Mal im Amtsgarten zu Gast. Hans Adolf Cordes, Vorsitzender der Lilienthaler Kunststiftung, freut sich, dass dieses Event regelmäßig fortgesetzt wird. „Für Lilienthal ist das ein großer Glücksfall. Die Shakespeare Company hat einen Namen, Lilienthal hat den Amtsgarten. Das ist ein Highlight - und zusammen passt das.“
Sechs Schauspieler werden am 15. und 16. Juni ihr Stück „Shakespeare durch die Blume“ darbieten. Am Samstag beginnt die Vorstellung um 19 Uhr (mit Catering), am Sonntag um 17 Uhr (mit Kaffee und Kuchen). Würde man heute Shakespeare 1 : 1 übernehmen, würde eine Aufführung vier bis fünf Stunden dauern, sagte Schauspieler und Regisseur Christian Bergmann bei der Vorstellung des Stückes. „Deshalb müssen wir ganz viel wegstreichen.“ Dazu gehörten viele Dinge, „die wir heute nicht mehr verstehen und nachvollziehen können“. So treffen nun verschiedene Shakespeare-Figuren aufeinander. „Was wäre, wenn Romeo Hamlet begegnen würde?“ Die Frage bleibt spannend.
London, Sommer 1595
Das Publikum im Amtsgarten befindet sich in London im Sommer 1595. Hier hat der junge aufstrebende Autor William Shakespeare (Christian Bergmann) eine schöpferische Blockade. Niemand will sein neues Stück über einen depressiven dänischen Prinzen finanzieren. Plötzlich bekommt er jedoch einen skurrilen Auftrag: Zur Einweihung der neuen königlichen Gartenanlage von Queen Elisabeth I soll er ein „Grünes Stück“ schreiben, also über Blumen, Kräuter, Gräser und Wälder. Gemeinsam mit seiner Schauspieltruppe durchforstet er alles, was er bislang geschrieben hat, und entdeckt so manche botanische Szene und florale Verse und setzt diese in einem ganz neuen Zusammenhang um. Auch Hamlet bekommt seine zweite Chance ...
Einführung bei der VHS
In diesem Jahr hat die Volkshochschule Lilienthal-Grasberg-Ritterhude-Worpswede die Aufführungen mit ins Programm genommen und bietet als Besonderheit jeweils eine Stunde vor Beginn eine Einführung im Schroetersaal von Murkens Hof an. Wer sich also vorab mit Shakespeare und seine Figuren vertraut machen möchte, wird gebeten, sich unter der Telefonnummer 04298/929240 anzumelden.
Bürgermeister Kristian Tangermann ist ganz begeistert von der Veranstaltung mitten im Ort und sprach von einer guten Tradition. Er bedankte sich bei der Kunststiftung, dem Kunstverein Lilienthal und der Shakespeare Company, die dies wieder ermöglichen. Er freue sich auf den Juni, sagte aber auch, man wolle gucken, den Amtsgarten nicht überzustrapazieren. Es gebe hier das Amtsgartenkonzert, das Bürgerfrühstück, Theater - und die Anlieger müssten das alles mittragen. Für deren Verständnis bedankte er sich.
Unglaublicher Menschenkenner
Renate Heitmann leitet die Shakespeare Company, und für sie sei es ein Genuss, „im Sommer ausbrechen zu können“. Es sei ein Gewinn, in einem weiteren Ort zu spielen und zu dem Publikum zu kommen. „Der Amtsgarten sieht aus wie eine Wiese, nach dem Aufbau wie ein Freilichttheater.“ Shakespeare sei ein Autor gewesen, der sich mit den Naturgewalten und in der Botanik auskannte. Er habe gewusst, aus welchen Kräutern man Medizin herstellte und welche giftig waren. Er musste viel in Büchern nachschlagen, und es sei erstaunlich, welches Wissen er zusammengetragen habe - ohne Google und Wikipedia. Er sei ein unglaublicher Menschenkenner mit einem guten Weltbild gewesen. „Shakespeare durch Blume“ habe das Team selbst entwickelt. „Es hat sich selbst Beine gemacht“, sagte Renate Heitmann. Was die Kostüme angeht, so habe man sich blümerant ins Klassische gewagt.
Kartenverkauf
Der Eintritt kostet 24 Euro, ermäßigt 15 Euro. Wie die Leiterin der VHS, Dr. Martina Michelsen, betont, in diesem Preis sei die Einführung vor der Aufführung enthalten. Karten gibt es unter anderem bei der Lilienthaler Kunststiftung, Telefon 04298 / 907641 und 6185, bei Nordwestticket (0421 / 363636), bei der Buchhandlung Buchstäblich (04298 / 699196), bei der Volksbank und der VHS.


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