Volksbank-Bilanz 2019 fällt positiv aus
Osterholz-Scharmbeck. Die weltumspannenden Konflikte sorgten für ein merklich schwächeres Wirtschaftsjahr 2019. Auch im Landkreis Osterholz. Die Volksbank eG Osterholz Bremervörde sieht sich trotz der Schwierigkeiten für die Zukunft gut aufgestellt.
Am vergangenen Donnerstag hat die Volksbank eG Osterholz Bremervörde zur Bilanzpressekonferenz geladen. Es wurden die Zahlen für das Geschäftsjahr 2019 vorgestellt. In Anlehnung an den 300. Geburtstag des Moorkolonisators Jürgen Christian Findorff hatte die Volksbank für ihren Pressetermin das direkt an der Hamme gelegene Domizil „Melchers Hütte“ gewählt. Volksbank-Vorstand Jan Mackenberg berichtete über ein merklich schwächeres Wirtschaftswachstum in Deutschland. Grund dafür seien eskalierende Handelskonflikte, geopolitische Spannungen im Nahen Osten und der EU-Austritt Großbritanniens. „Das Thema Brexit wird uns auch noch länger begleiten“, stellte er in Aussicht. Außerdem seien auch die Auswirkungen des Coronavirus noch nicht abzuschätzen.
Für die Zukunft gut
aufgestellt
Trotz der anhaltenden Negativpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB), die den Banken zunehmend Schwierigkeiten bereitet, Geld zu verdienen, sieht sich die Volksbank für die Zukunft gut aufgestellt. Verwahr-Entgelte oder „Strafzinsen“ für Privatpersonen seien in absehbarer Zeit noch kein Thema, verspricht Mackenberg. Allerdings müssten die Volksbankkunden ab dem 1. April mit einer moderaten Erhöhung der Grundgebühren rechnen. Nach sechs Jahren ohne Gebührenanhebung seien die Gebühren für Online-Buchungen bei Firmenkunden bereits erhöht worden.
Positive Entwicklung
„Durchweg sind es erfreuliche Entwicklungszahlen“, stellt Mackenberg beim Bericht über die Geschäftsentwicklung der Volksbank fest. Das Bilanzsummenwachstum hat sich gegenüber 2018 um 2,9 Prozent auf eine Bilanzsumme von 1.386,7 Millionen (Mio.) Euro erhöht. Während die Gesamt-Bilanz beim Kundenanlagevolumen eine Erhöhung von 8,9 Prozent ausweist, hat sich das Bestandsvolumen der Wertpapierbestände um 24,8 Prozent auf 77,6 Millionen Euro wesentlich deutlicher erhöht. Zuwächse verzeichnen auch die Geschäftsfelder Kreditgeschäft, Bausparen und Lebensversicherungen. Das Immobiliengeschäft, das über die Volksbank Immobilien GmbH (VBI) und der „ProSB Immobilen“ abgewickelt wird, verzeichnete 2019 einen Anstieg der Vermittlungen um 22,4 Prozent auf insgesamt 143 Abschlüsse.
Gute Kundenentwicklung
Über einen positiven Trend auch im Bereich der Kundenentwicklung konnte Vorstand Mathias Knoll berichten. Mit 2.240 neuen Kunden hat sich der Kundenstamm im Jahr 2019 auf 65.580 erhöht. Bemerkenswert sei, dass sich auch der Volksbank-Mitgliederbestand auf 29.029 erhöht habe. „Damit sind 44,3 Prozent unserer Kunden Mitglied und gleichzeitig auch Miteigentümer der Volksbank eG“, rechnete Knoll vor. Zukünftig solle den Mitgliedern eine höhere Beteiligungsmöglichkeit eingeräumt werden. Ab dem 1. Januar können pro Person bis zu 100 Geschäftsanteile im Wert von insgesamt 10.000 Euro gezeichnet werden, wobei die genaue Anzahl der Anteile von der Dauer der gemeinsamen Geschäftsbeziehung abhängig ist.
Präsent bleiben, Präsenz zeigen
Im Übrigen wolle man mit seinen 26 Geschäftsstellen auch weiterhin in der Fläche präsent bleiben, betonen die Vorstände. Sowohl der Personenkreis der Beschäftigten als auch die Anzahl der Auszubildenden bei der Volksbank bleibe stabil. Zum 1. August 2019 sind neun junge Leute mit einem Ausbildungsvertrag der Volksbank ausgestattet worden.
Abschließend gab Mackenberg noch einen Ausblick auf anstehende Termine im Jahr 2020. Am 5. März hält Dr. Henning Scherf in der Volksbank einen Vortrag zum Thema „Mehr leben“, am 18. und 19. April findet die Modernisierungsmesse in der Stadthalle OHZ statt und am 6. und 7. Juni ist die Messe „PUBLICA“ auf dem Stadthallengelände. Außerdem wird die aus gesundheitlichen Gründen abgesagte Herbstreferent-Veranstaltung von 2019 nachgeholt. Professor Dr. Mojib Latif wird dann seinen Vortrag zum Thema Klimawandel halten.