Anja Kalski

Schlafkulturen weltweit

Der gesunde Schlaf ist für unsere physische und psychische Gesundheit ein wichtiges Gut

Nur wenn der Schlaf erholsam für uns ist, können wir auf allen Ebenen – mental, geistig und auch körperlich – leistungsfähig bleiben. Gerade in dieser Zeit macht Corona auch in Punkto Schlaf etwas mit uns.

 

Dass der nächtliche Schlaf in Europa und darüber hinaus unterschiedlich gepflegt wird, ist den kulturellen Gepflogenheiten geschuldet.



Dabei wird weltweit von drei Schlafkulturen ausgegangen:


- die „acht-Stunden-Schlafkultur“ mit einem Nachtschlaf
- die „Siesta-Kultur“ mit einem Mittagsschlaf
- die „Nickerchen-Kultur“ mit zahlreichen kleinen Schlafepisoden vor allem in Japan


Mehr zum Thema Schlafkulturen weltweit kann man
in dem kostenlosen Schlafratgeber von Klingel erfahren. 

 

 

Schauen wir uns weitere Unterschiede einmal genauer an:

Das Lüften des Schlafzimmers ist in Deutschland tägliche Routine, damit die „verbrauchte“ Luft durch sauerstoffhaltige ausgetauscht wird. In Amerika wird häufig nur einmal im Monat gelüftet.

In Japan ist „Inemuri“, ein leichter Schlaf auf der Parkbank, in der U-Bahn oder am Arbeitsplatz weit verbreitet. Dabei wird von den Ruhenden sogar das Umfeld zum Teil noch wahrgenommen. Der Nachtschlaf liegt bei knapp 7 Stunden. So wenig schlafen auch die Menschen in Singapur nachts.

In heißen Ländern wie Südeuropa, Afrika und dem Mittleren Osten ist der Mittagsschlaf zur heißesten Tageszeit sehr beliebt. Die Siesta-Kultur wird dort auch heute gepflegt. Zum Beispiel zwischen 12 und 15 Uhr oder von 13 bis 16 Uhr. Dabei ist bemerkenswert, dass die Spanier am spätesten zu Bett gehen. Nämlich erst zwischen 23.45 Uhr und Null Uhr.



Am meisten wird mit durchschnittlich 8 Stunden und 50 Minuten in Spanien und mit 8 Stunden und 12 Minuten in den Niederlanden geschlafen.



Der Schlafanzug ist in China ein Statussymbol und wird auch gerne tagsüber getragen. Die berühmten Schäfchen werden übrigens überall auf der Welt gezählt.



Jetzt, wo wir über die unterschiedlichen Schlafrhythmen einiges erfahren haben, schauen wir uns einmal an, wie das Schlafen gepflegt wird.

Das typische französische Doppelbett mit Partnerdecke, meistens 1,50 Meter breit, ist den Franzosen heilig. Beliebt sind auch Polster- und Boxspringbetten mit möglichst vielen Kissen und Decken.

In den USA sind Single-, Twin- und Double- sowie California-King Size Betten die beliebtesten. Dazu ein flat-sheet (dünnes Laken), das unter die dickere und meist weichere Matratze gezogen wird sowie ein „Quilt“ (Steppdecke) oder „Comforter“ (Synthetikdecke). Tagsüber ein Power-Nap zu halten ist für viele Amerikaner und Amerikanerinnen normal.



In Bolivien wird mittags wegen der großen Hitze ein Schläfchen in der Hängematte gehalten. Das indigene Volk der Tsimané schläft auch nachts so im Freien oder in offenen Hütten. In den Großstädten hingegen hat sich die europäische und amerikanische Schlafweise etabliert.



In Japan schlafen die Menschen meistens auf einem Futon, unter einem „kake-buton“, einer dünnen Decke. Eltern schlafen sogar häufig zusammen mit ihren Kindern auf diese Weise. Dieser Futon wird jeden Abend aus dem Schrank geholt und ausgerollt. Traditionell gibt es kein separates Schlafzimmer.



Das „Charpari“ (Bett) dient in Indien nicht nur der Nachtruhe, sondern wird tagsüber auch als Sitzgelegenheit genutzt. Ein „Charpari“ besteht aus einem schlanken Holzgestell auf vier Beinen, dass mit verwobenen Stoffelementen bezogen wird und auch optisch ein Highlight darstellt. Er wird auch gerne, weil leicht und transportabel, im ganzen Haus genutzt.



Wegen der extremen Wetterkapriolen in Indien muss sich die indische Bevölkerung den teilweise unberechenbaren Verhältnissen anpassen. Dazu gehört, dass die Stoffgurte des „Charpari“ so gespannt sind, dass sie die Luftzirkulation unterstützen und eine ausreichende Belüftung ermöglichen. So werden auch bei sehr hoher Luftfeuchtigkeit Schimmel und Hitzestau vermieden.

 
 


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