Nadine Schilling

Der HSV - Neu aufgestellt in die Zukunft?

Foto: vienna-reyes-616732-unsplash

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In den vergangenen Jahren ist es dem Hamburger SV nicht gelungen, sich ins sichere sportliche Fahrwasser zu bringen. Immer wieder musste sich der Verein mit dem Kampf gegen den Abstieg befassen, der letztlich doch verloren ging. Nach einem turbulenten Jahr stellt sich nun die Frage, ob der Verein bereits die Aufstellung für die Zukunft sicher hinter sich bringen konnte. Wir haben dafür wichtige Punkte in den Blick genommen.
 
Teure Verträge laufen aus
 
Ein wesentliches Konzept, das sich aktuell hinter dem HSV verbirgt, ist der Umgang mit verdienten Spielern. In der Zeit vor dem Abstieg wurden einige gestandene Spieler des Kaders davon überzeugt, den Weg in die zweite Liga mitzugehen. Die Konsequenz waren enorm hohe Gehaltskosten, die gestemmt werden mussten. Auf der Liste der Bestverdiener war die Raute des HSV in der Folge besonders oft vertreten.
 
In mehreren Fällen entschieden sich die Verantwortlichen nun ganz bewusst gegen die Verlängerung der aktuellen Kontrakte. Stattdessen besteht das Ziel, sich mit jungen Spielern vertraut zu machen, die bis dato in einer anderen Gehaltsklasse verpflichtet werden können. So sollen die Schulden des Vereins im Laufe der Zeit abgetragen werden.
 
Doch bereits jetzt hat dieser Umbruch Folgen für die sportliche Wahrnehmung. So schreiben die Buchmacher Erfolge des Sportvereins inzwischen mit höheren Quoten aus. Deutlich wird dies zum Beispiel bei den Sportwetten auf xtip.de, die auf dieser Seite zu finden sind. Erst mit der erfolgreichen Integration junger Akteure in den Kader könnte sich dies wieder ändern.
 
Diskussionen mit Investor Kühne
 
Nach wie vor als Baustelle zu bezeichnen ist der Umgang mit Investor Kühne. Dieser hielt zwar mit seinen Zahlungen zum Verein und konnte ihn aus der einen oder anderen schwierigen Lage befreien. Auf der anderen Seite verlangt er Einfluss auf die sportlichen Entscheidungen, der sich selten als vorteilhaft in den Vordergrund drängen konnte. Aufgrund der bereits geleisteten Zahlungen fällt es nun jedoch schwer, das Band zum Mäzen wieder zu kappen.
 
In der nächsten Zeit muss der HSV für sich einen Weg finden, um den Einfluss Stück für Stück zurückzudrängen. Denn erst auf dieser Basis kann es möglich sein, die Entscheidungen im Verein wieder leichter zu treffen. Auch das mediale Spiel, welches sich in den letzten Jahren immer wieder aufbauschte, ließe sich auf diese Art und Weise besser unter Kontrolle bringen. Doch bis dato sieht es nicht so aus, als wäre bei dieser Frage eine Lösung in Sicht. Die Fans müssen sich dadurch weiterhin mit den komplexen Strukturen befassen, wie sie derzeit hinter der Zusammenarbeit der verschiedenen Parteien stehen, die beim HSV eine Rolle spielen.
 
Auf der Suche nach Konsistenz
 
Gleichsam ist es noch nicht gelungen, die sportliche Konsistenz zu erreichen, die sich die Verantwortlichen wünschen. Zwar konnte auf der Basis des neuen Trainerteams bereits eine Zeit der Erfolge geschaffen werden. Doch auf die Höhepunkte einzelner Siege, die den Hoffnungen von Seiten der Fans neuen Auftrieb verleihen, folgt sehr schnell wieder eine Phase der Ernüchterung. Mit diesem Auf und Ab wird es auch in Zukunft schwer bleiben, zielgerichtet an den großen Zielen zu arbeiten.
 
Auch die eigene Existenz als Traditionsklub wird dem HSV hier zum Verhängnis. Wie bei Werder Bremen fliegen die Erwartungen hoch, die nicht zu jeder Zeit erfüllt werden können. Gerade an der Elbe muss deshalb darüber nachgedacht werden, neue Ziele auszusprechen. Denn auf der Grundlage der aktuellen Strukturen ist der HSV auf absehbare Zeit nicht dazu in der Lage, den Weg bis ins internationale Geschäft zu gehen. Zu groß sind die Herausforderungen, wie sie auf dieser Strecke noch erfolgreich bewältigt werden müssen. Nun gilt es, sich zunächst auf die Grundlagen dieser Arbeit zu konzentrieren.


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